Mit dem „Tag der Armbanduhr“ am 19. Juni erhalten die Zeitmesser am Handgelenk ihren eigenen Feiertag. Der „National Watch Day“ stammt aus den USA und soll an die über 700 Jahre währende Tradition des Uhrmacherhandwerks erinnern. Auch in Deutschland finden sich immer mehr Anhänger für diesen Ehrentag am 19. Juni. Spätesten seit der Aufnahme des Uhrmacherhandwerks in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes durch die Deutsche UNESCO-Kommission.
Abbildung 1- Türmeruhr 1340 (Die Uhr: Geshichte – Technik – Stil. Gerhard König – Berlin. Koehler & Amelang, 1991)
Mechanische Zeitmesser gibt es seit dem 13. Jahrhundert. Armbanduhren setzten sich jedoch erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts flächendeckend durch. Die ersten Flieger- und Armbanduhren für den militärischen Bereich, umfunktionierte Taschenuhren als Armbanduhr, dienen noch heute als Vorlagen für aktuelle Modelle. Die Technik darin hat sich allerdings enorm weiterentwickelt. Ganggenauigkeit, Abschirmung gegen Magnetismus, Wasserdichtigkeit und Stoßfestigkeit wurden deutlich verbessert. Der automatische Aufzug setzte sich vor allem bei den höherwertigen Modellen durch. Komplikationen wie Datums- oder Mondphasenanzeige, ewige Kalender oder Tourbillon faszinieren nicht nur Uhrenliebhaber.
Abbildung 2 – Prager Rathausuhr 1550 (Die Uhr: Geshichte – Technik – Stil. Gerhard König – Berlin. Koehler & Amelang, 1991)
Die aktuellen Armbanduhren-Modelle präsentieren sich äußerlich oft klassisch, eher unaufgeregt und stilvoll. Sie dienen weniger als Modeaccessoire, sondern mehr als täglicher Begleiter, der zu vielen Outfits und Stimmungen passt. Die Unterschiede zwischen Damen- und Herrenuhren verschwimmen. Durch die noch immer beliebten kleineren Durchmesser sehen Herrenuhren auch top an weiblichen Handgelenken aus. Modelle für Männer und Frauen unterscheiden sich oft nur in Details wie Diamanten, Zifferblattfarben oder Abweichungen in den Gehäusegrößen. Neuauflagen von Klassikern liegen im Trend und modernisierte Retromodelle mit zeitlosem Charme erfreuen sich großer Beliebtheit. Dafür gibt es gute Gründe: Laut dem Statistischen Bundesamt liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer einer mechanischen Uhr bei 46 Jahren. Die heute gekauften Modelle werden also noch sehr viele „Tage der Armbanduhr“ erleben.
Abbildung 3 – Junghans Max Bill Chronoscope